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Einundzwanzig
Vielleicht haben Sie es selber schon einmal erfahren. Bestimmte Zahlen können im Leben eine besondere Rolle spielen. Nicht nur, dass man die eine Zahl eher "mag" als die andere. Viele Menschen begegnen einer bestimmten Zahl immer wieder in den unterschiedlichsten Zusammenhängen: im Geburtstag, der Haus- oder Telefonnummer, dem KFZ-Kennzeichen, der Anzahl serieller Muster oder Strukturen im häuslichen Umfeld u. a. Hat man dies einmal bemerkt, häufen sich die Situationen, in denen genau diese (Lebens-) Zahl zu Bewusstsein kommt. Bei mir ist es die Einundzwanzig. Zunächst intuitiv, später durch Angelesenes verstärkt, hat sie sich als meine individuelle "Lebenszahl" etabliert. Immer häufiger nehme ich sie war, immer wieder überrascht und doch mit dem sicheren Gefühl, dass diese Zahl in gewisser Weise mein Leben begleitet. Was hat das alles mit den Bäumen zu tun? Nun, das zeitgenössische Konstrukt "Keltischer Baumkreis" zählt genau einundzwanzig Bäume. Sicherlich nicht zufällig, ist die Einundzwanzig auch außerhalb des Themenfeldes als symbolträchtig und inhaltsreich bekannt (Nur einige Beispiele: Früheres Alter der Volljährigkeit, Summe der Augen eines Spielwürfels, Buchstaben in der Sprache der Engel - jedenfalls nach Auffassung der elisabethanischen Mystiker Hohn Dee und Edward Kelly, im Tarot die "letzte" Karte der "Frau Welt", welche häufig mit dem vorläufigen Abschluss eines geistigen Entwicklungszyklus und damit für geistige Macht und kosmisches Bewusstsein steht).
Trotz der Symbolträchtigkeit der Zahl verwundert doch ihre Verwendung bei der Konstruktion des Baumkreises: Auch Michael Vescoli ("Der keltische Baumkalender") kann mit seinen ansonsten kenntnisreichen Ausführungen nicht schlüssig aufzeigen, warum der Baumkreis genau einundzwanzig Bäume umfassen soll. Bei der Verteilung der Zeitphasen übers Jahr ist diese Zahl eher hinderlich und provoziert eine Reihe spekulativer Erklärungen, deren Rückführung auf keltische Überlieferung im Dunkeln bleibt. Und das keltische Baum-Ogham? Es verweist auf zwanzig Buchstaben bzw. Bäume. Abgesehen davon, dass sich die im Ogham genannten Bäume nur teilweise mit dem "Baumkreis" decken, findet sich also auch hier keine Antwort. Ebensowenig im Baum-Tarot, einer zeitgenössischen Variante des klassischen Tarots. Beide Systeme umfassen zweiundzwanzig Karten (rückgehend auf die zweiundzwanzig großen Arkana). Bleibt also die unbestimmte Forderung, es mögen doch bitte einundzwanzig Bäume sein. Eine Forderung, die mir recht sympathisch ist, schließlich trägt die Zahl eine starke und allgemeingültige Symbolik, die - wie ich meine - einem deutungsorientierten "Baum-System" gut zu Gesichte steht. Diese Kraft bezieht sie wohl aus der Tatsache, dass sie das Produkt der beiden "heiligen Zahlen" Drei und Sieben darstellt, die beide in vielfältiger Form auf umfassende spirituelle Zusammenhänge verweisen.
Das Produkt der beiden Zahlen Drei und Sieben steht für Perfektion und Vollendung schlechthin - eine schöne Grundlage für ein System, das - wie der Baumkreis - den Zyklus eines umfassenden natürlich-kulturellen Spektrums beschreibt. Eben aus diesem Grunde bestehen die auf dieser Website dargestellten Armbänder aus einundzwanzig Perlen des jeweiligen Holzes, zusammengehalten von einer Hauptperle, den den Kreis schließt. Das Rund des Armbandes steht stellvertretend für den Kreis der Bäume. An dieser Stelle ließe sich vieles über die Symbolik von Gebetsketten sagen, die in allen Kulturen (von der buddhistischen Mala bis zum westlichen Rosenkranz) immer wieder auch Holz gefertigt wurden. Vielleicht später einmal mehr dazu ........
(Literaturtipp: Lois Sherr Dubin: Alle Perlen dieser Welt: eine Kulturgeschichte des Perlenschmucks)
© Bernhard Lux
